Diesen Frühling war es soweit: Meine erste grosse Amerika-Reise. Das Ziel: Ein Road Trip von San Francisco nach New York, der schlussendlich zu einem 8’200 km langen Abenteuer wurde. Die Route war nicht geplant, nur am Start und am Ziel war jeweils eine Hotelübernachtung gebucht. Ideen und Anregungen für Ausflugsziele und Hotels haben wir uns immer spontan über Google zusammengestellt.
Wir haben das Doghouse gefunden
So kam es, dass wir irgendwann nach der ersten Reisewoche und ein paar Bierchen den Suchbegriff «Bier + Hotel» eintippten. Und, siehe da, es kam tatsächlich ein sinnvoller Treffer: Das Doghouse! Das erste Bierhotel von Brewdog, welches erst vor wenigen Monaten eröffnet wurde.
Es lag zwar nicht auf unserer Reiseroute, aber ein kleiner Umweg (ca. 500km) für ein Bierhotel kann ja nicht schaden. Mit diesem spannenden Ziel vor Augen, liessen wir Meile um Meile hinter uns. Das Doghouse liegt im Städtchen Columbus. Das Städtchen hatten wir zwar bereits durchfahren, doch sagte uns das Navi noch immer einige Meilen voraus. Und siehe da, plötzlich tauchte eine neue Strasse auf, die noch nicht mal auf dem Navi eingezeichnet war. Und nach 50 Metern ein grosses, unübersehbares Schild: «Brewdoghotel mit Brauerei!»
Jeder hat seinen Zapfhahn auf dem Zimmer
Von aussen sind die Malzsilos gut sichtbar und die Fassade des Fabrikklotzes ist mit den typischen Streetart Künsten von Brewdog bemalt. Vor dem Gebäude breitet sich ein riesiger Parkplatz aus, was ja in den USA normal ist. Es war bereits 17:00 als wir ankamen und uns dem Check-in widmeten. Doch bevor wir irgendwelche Zimmerschlüssel etc. erhielten, wurde uns erst mal ein Bier von Brewdog spendiert. Und als zweites kam die Frage: «Welches Bier wollt ihr auf eurem Zimmer im Zapfhahn?» Tja, da hat man die Qual der Wahl. Die nette Lady half uns auf die Sprünge und empfahl, in der Bar alle Biere zu degustieren und danach zu entscheiden.
Natürlich folgten wir dieser Empfehlung und entschieden schlussendlich, dass das Punk IPA aus dem Hahn in unserem Zimmer sprudeln soll. Damit war unser Schlummertrunk geregelt, wobei dieser nach einer so langen Autofahrt nicht unbedingt notwendig gewesen wäre.
Übrigens hat uns die Dame ans Herz gelegt, die Brauereiführung mitzumachen, die jeden Abend für Interessierte stattfindet und für Hotelgäste gratis ist. Natürlich haben wir auch dieses Angebot dankend angenommen. Es war eine sehr umfangreiche, informative und auch kreative Führung durch die Brauerei. Uns wurden buchstäblich Tür und Tor geöffnet und es schien, als ob es wirklich keine Geheimnisse gäbe.
Die Zimmer im Doghouse haben es in sich
Beim Zimmerbezug kam dann das grosse Staunen. Wir waren nun schon fast 2 Wochen in Amerika unterwegs und haben bisher vor allem in Motels oder günstigen Hotels übernachtet. Da schien das Zimmer vom Doghouse schon fast wie eine Luxussuite. Wohl bemerkt, es war nach New York das mit Abstand teuerste Hotel (ca.170 Franken pro Person und Nacht), jedoch war es den Preis voll und ganz wert. Das Zimmer war riesig, ein Kingsize Bett und ein 52 Zoll Bildschirm mit Netflix bildeten den Schlafteil des Zimmers.
Es befand sich auch noch eine Sofaecke, ebenfalls mit 52 Zoll Bildschirm, im Raum. Im Eingangsbereich des Zimmers, war eine kleine Küche mit dem Wichtigsten: Dem Zapfhahn und einem Minikühlschrank mit diversen Craftbieren aus aller Welt. Ein weiteres Highlight war natürlich das Badezimmer mit dem bereits auf der Homepage gross angekündigten Showerbeer. Showerbeer, so nennen sei den Kühlschrank in der Dusche, der mit diversen Brewdog-Bieren gefüllt ist. Ein Traum!
Da wurde die riesige Regendusche im Bad gleich zur Nebensache. Im Zimmer waren überall Biermagazine und Bücher zum Thema Bier ausgelegt und auch die Bilder an der Wand hatten Bezug zu Bier oder Brewdog. Und noch ein weiteres Highlight einiger Zimmer: Die super Aussicht aus dem Fenster. Denn einige Zimmer hatten nicht Aussicht auf die Aussenwelt vom Doghouse, sondern waren mit dem Sauerbierkeller verbunden, also Aussicht in den Lagerkeller mit dutzenden Holzfässern.
Burgers, Spareribs und wenig Schlaf
Aber nicht nur das Hotel selber, sondern auch der Tap-Room war genial: Sehr grosszügige Platzverhältnisse und sehr gute Küche mit super Burgern und Spareribs und das zu vernünftigen Preisen. Dutzende von Zapfhähnen, super Aussenbereich und mehrere Spiele zur Unterhaltung stehen zu Verfügung, beispielsweise ein rund acht Meter langer Tisch, bei dem eine Art Mini-Curling auf einer polierten Oberfläche gespielt wird. Und natürlich hat es auch einen coolen Souvenir-Shop.
Nach einer langen Nacht und wenig Schlaf freuten wir uns auf ein ausgiebiges Frühstückbuffet mit einer grossen Auswahl an Müesli, Joghurt und diversen weiteren Angeboten. Und natürlich durfte die Frage vom Personal nicht fehlen: «Welches Bier darf es denn dazu sein?» Leider mussten wir aufs Konterbier verzichten, denn es stand uns ja noch eine lange Weiterfahrt bevor.
Und dann war‘s das leider schon wieder vom Bierhotel, und wir mussten unsere Reise Richtung Big Apple fortsetzen. Aber es war definitiv ein Besuch wert!
Mein Tipp: Schenkt euerem oder eurer Liebsten ein Weekend im Bierhotel!
Oder euch selber. – Cheers!