Beer and Music Pairing

So, Ich möchte wirklich nichts gegen Beer- und Food-Pairings sagen, im Gegenteil, ich finde das genial. Aber unterdessen gibt es ja langsam auch genug davon und erst noch von Leuten, die das besser können als ich. Deshalb habe ich mir gedacht, ich mache jetzt mal etwas Neues. Der erste, der auf diese Idee kommt, werde ich zwar bestimmt nicht sein. Aber auch wenn du so etwas schon mal gesehen hast, ist es bestimmt trotzdem interessant, denn die Geschmäcker sind doch allesamt sehr unterschiedlich.

 

Ich habe hier ja bereits an anderer Stelle ausgeführt, wie sehr die aktuelle Stimmung, die Situation und sogar der Ort, an dem man sich gerade befindet, Einfluss darauf hat, wie einem ein Bier schmeckt. Also, warum nicht einmal das Bier mit Musik verbinden, oder via versa? Ich jedenfalls mache das schon länger und beweise gleich mit dem ersten Beispiel, dass ich das keineswegs frei erfunden habe.

 

Irish Folk und Guinness

Ich höre wirklich sehr gerne Irish Folk und war, bis vor Corona, auch regelmässig an entsprechenden Festivals anzutreffen. Natürlich sitze ich auch gerne mal in einem Irish Pub rum. Wenn ich zu Hause Irish Folk Musik auflege, dann zum Beispiel ein altes „The Pogues“-Album, oder die „Dubliners“. Es dürfen aber auch gerne modernere, beziehungsweise rockigere Versionen sein, also Sachen wie „Flogging Molly“ oder „Dropkick Murphys“, egal was, nach spätestens 30 Minuten bekomme ich richtig Lust auf ein Guinness. Guinness und Irish Folk gehört einfach zusammen, fertig. Wer nicht versteht, was ich meine, war noch nie zum St. Patricks Day in einem Irish Pub. Warum eigentlich nicht? Das gehört doch bestimmt zu den 100 Dingen, die man einmal im Leben gemacht haben sollte. Also unbedingt am kommenden 17. März nachholen. Wenn es bis dahin im Pub noch nicht möglich ist, dann einfach zu Hause feiern. Genug Guinness kühlstellen, hübsch irisch dekorieren, etwas Grünes anziehen einen coolen Irish-Folk-Sender oder eine entsprechende Playlist anschmeissen und ab geht die lustige Party!

 

Blues und das Mississippi Mud

Die Heimat des Blues ist das Mississippi-Delta. In Tunica findet man das „Gateway to the Blues Visitor’s Center and Museum“ in dem man einen wunderbaren Einblick über die Entstehung des Blues bekommt. In Greenwood befindet sich die letzte Ruhestädte der Blueslegende Robert Johnson. Er soll im Gegenzug für seinen Erfolg seine Seele dem Teufel verkauft haben. In Indianola findet man das „B.B. King Museum“ und überall gibt es Blues Clubs und Bars mit Live Musik. Auch trifft man überall Strassenmusiker an, denen zuzuschauen es eine wahre Freude ist. Und zu alledem passt das Mississippi Mud nicht nur wegen dem Namen und der schönen Flasche perfekt. Bei diesem Bier handelt es sich um ein „Black and Tan“ geblendet aus einem Porter und einem Pilsener. Die Farbe ist Braun, wie der Schlamm des Mississippi. Es ist ausgewogen und weich, bringt eine leicht bittere Note mit, die wunderschön zum melancholischen Unterton des Blues passt aber eben doch auch irgendwie erfrischend ist. Ein wahrlich perfektes Pairing.

 

Fado und das Pilgrim Grand Cru Russian Imperial Stout

Fado ist portugiesisch und heisst Schicksal. Es ist ein ziemlich melancholischer Musikstil, der sehr schön in die dunklere Jahreszeit passt. Auf hauptsächlich in Moll gehaltene Melodien wird über unglückliche Liebe, vergangene Zeiten, die Sehnsucht nach besseren Zeiten und den Weltschmerz gesungen. Klingt traurig, ist es wahrscheinlich auch. Da ich kein Portugiesisch verstehe, konzentriere ich mich voll und ganz auf die Musik und die gefällt mir sehr. Die Königin des Fado ist Amalia Rodrigues aber auch Katja Guerreiro zum Beispiel bringt den Stil sehr gut rüber. Man kann sich nun vielleicht vorstellen, dass so etwas Schweres nach einem entsprechenden Bier verlangt. Nichts Leichtes, süffiges, sondern etwas, worauf man sich einlassen muss. Ein Bier, das man in Ruhe geniesst – Schluck für Schluck und ganz langsam, bis die Nadel am Ende der Platte kratzt. Und dann steht man auf, dreht die Scheibe um, setzt sich wieder hin und nippt weiter an diesem 14prozentigen Meisterwerk, das man am liebsten gar nie austrinken will. Das Pilgrim Grand Cru Russian Imperial Stout bietet sich zu dieser Musik perfekt an.

 

Dass alle drei der hier vorgestellten Musik- und Bier-Pairings sich mit dunklen Bieren beschäftigen ist kein Zufall. Wie gesagt passen sie gut in die Jahreszeit. Ich selbst trinke im Winter viel öfter Porter, Stouts und Barley Wines. Ich werde das Ganze auf jeden Fall bei Gelegenheit einmal wiederholen, aber dann mit hellen Bierstilen. Wenn du einen dieser Musik- oder Bierstile magst und offen für Neues bist, probiere das entsprechende Pairing doch mal aus und bilde dir selbst eine Meinung. Auch wenn du einen Bier- oder Musikstil bislang noch nicht kanntest, bist du herzlich eingeladen dies zu tun. Denn eines haben sowohl Musik wie auch Bier gemeinsam: Es gibt immer noch sehr viel zu entdecken da draussen.

 

In diesem Sinne, viel Spass damit und ein herzliches Prost!

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