Die drei Könige

Heute ist Dreikönigstag und somit der Tag, an dem über eine Million ein Stück Dreikönigskuchen verdrücken und versuchen, sich weder einen Zahn auszubeissen, noch die kleine Plastik-Figur zu verschlucken. Mit dem Dreikönigstag wird die Ankunft der drei Weisen aus dem Morgenland an der Krippe in Bethlehem gefeiert.

Zur Feier des Tages – Meine drei Bierkönige

Und wenn heute schon Dreikönigstag ist, nutze ich diesen Tag, um meine persönlichen drei Bierkönige zu feiern. Zwar nicht deren Ankunft, denn diese Biere gibt es ja bekanntlich schon länger, aber immerhin die Tatsache, dass uns mit diesen drei «Würfen» drei tolle Bier-Erlebnisse beschert wurden.

Die Bierkönige gehen Hand in Hand

Das Schöne an meinen drei Bierkönigen ist, dass sie eigentlich Hand in Hand gehen und wirklich zusammengehören. Wobei der Vergleich mit einer russischen Puppe den Nagel noch besser auf den Kopf trifft. Denn wie bei diesen Puppen, steckt im ersten Bierkönig bereits der zweite und der dritte König.

Das «Original / Tap7» steht dabei am Anfang und ist deshalb nicht nur das Grundbier, sondern ein richtiger Königsmacher. Denn aus dem «Original / Tap7» wird anschliessend der Weizenbock, das «Aventinus / Tap6», mit einem höheren Alkoholgehalt, gebraut.

Wenn nun das «Aventinus / Tap6» gefroren wird, trennt sich das Wasser vom alkoholhaltigen Teil, welcher nicht gefriert. Und, sehr einfach gesprochen, wenn man nun die nicht gefrorene Flüssigkeit rauszieht, erhält man den «Aventinus Eisbock» mit einem noch höheren Alkoholvolumen von 12%. Allerdings könnte man diese 12% auch mit einem gängigen Brauverfahren hinbekommen. Es gibt aber Eisböcke, deren Umdrehungen sich durchaus im Bereich der Spirituosen bewegen.

Aus einem Grundbier lassen sich so zwei weitere, völlig verschiedene Bierstile brauen.

Der erste König, das German-Style Hefeweizen

Das Hefeweizen ist typisch für Bayern. Oder, etwas klarer formuliert: Bayern ohne sein Hefeweizen wäre wie ein Velo ohne Räder. Das Hefeweizen ist ein Bierstil, der mit mindestens 50% Weizenmalz gebraut wird und fruchtige Töne wie Banane oder Gewürznelke beinhaltet. Eine schöne und üppige Schaumkrone, und natürlich das richtige Glas, machen jedes Weizenbier unwiderstehlich.

Das Hefeweizen passt nicht nur in jeden Biergarten, sondern ist auch ein guter Begleiter zu leichten Salaten, Fisch, Meeresfrüchten oder Spargeln. Ein Hefeweizen trinkt man am besten bei einer Temperatur von 9° Celsius.

Der zweite König, der German-Style Weizenbock

Richtigerweise wäre mein zweiter Bierkönig ja eigentlich eine Queen, denn das «Aventinus / Tap6» wurde von Mathilde Schneider 1907 erfunden. Aber da es ja Weizenbock und nicht Weizenziege heisst, belasse ich es beim «König».

Der deutsche Weizenbock ist eine Weizenversion des Bocks. Mit Aromen von Röstmalz und dunklen Früchten wie Pflaume, Rosinen und Trauben ist dieser Stil niedrig in der Bitterkeit und hat dafür recht viel Kohlensäure.   Der Weizenbock ist sehr ausgewogen und hat ein schönes, abgerundetes Aroma.

Der Weizenbock passt bestens zu Wildgerichten, Blauschimmelkäse oder geräuchertem Fisch. Und für alle Schlemmer, passt er natürlich zu Apfelkuchen und zu Schokoladendesserts. Aber egal ob so, zu Fisch oder zu Schokolade… Den Weizenbock trinkt man am besten bei 12° Celsius.

Mein Tipp: Dank dem hohen Alkoholgehalt eignet sich das «Aventinus / Tap6» hervorragend, um gleich einige Flaschen zu kaufen, und diese für einige Jahre stehend im Keller einzulagern. Nun das hat mittlerweile auch die Brauerei Schneider, welche das Aventinus hervorbringt, erkannt. Sie lagern es deshalb gleich selber ein, wickeln es nach ein paar Jahre schön in Papier und verkaufen es reichlich teuer an Craftbier-Shops.

 Der dritte König, der Eisbock

 Der erste Eisbock entstand, als ein Fass mit einem Bockbier draussen in der Kälte einfror. Die Eisschicht wurde durchbohrt und das konzentrierte, süsse und alkoholreiche Bier aus dem Fass getrunken. Dass dieser erste «Unfall» wohl geschmeckt haben muss, liegt auf der Hand.

Der Eisbock hat einen sehr kräftigen Körper und ist alkoholaromatisch. Sein Malzcharakter ist dominant, mit einer deutlichen Süsse. In aller Regel kommen Eisböcke in mahagonifarbenen Nuancen daher und sollten bei einer Temperatur von 12° Celsius getrunken werden. Als Beilage passen Hartkäse, Schimmelkäse und die berühmte Crêpes Suzette.

Auch beim Eisbock gilt, dass man ihn über Jahre im Keller lagern kann, vorausgesetzt man ist in der Lage, der lauernden Versuchung zu widerstehen und wirklich einige Jahre zu warten.

Ein umständliches CHEERS

Üblicherweise stosse ich an dieser Stelle mit einem Bier meiner Wahl auf die Freuden des Lebens, oder auf das, was mir halt des Anstossens würdig erscheint, an. Nun wird es allerdings bei meinen drei Bierkönigen etwas umständlich, respektive etwas langwierig. Gut habe ich heute frei…

Und so stosse ich mit dem Hefeweizen auf den Weizenbock, mit dem Weizenbock auf den Eisbock und mit dem Eisbock auf alle diesjährigen Dreikönigstag-Könige an.

Cheeeeeeeeeeers!

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