«Dies Irae» – Der Tag des Zorns

«1791 Mozart ringt mit dem Tod. Bevor er ihm unterliegt, schreibt er seine eigene Totenmesse: Das Requiem. Diesem inmitten liegt das Dies Irae, lateinisch für „Tag des Zorns“. Ein donnernder Chor beschreibt die Ankunft des Allmächtigen, der richten wird, über die Lebenden und die Toten»

Das Requiem von Mozart und die Passage des «Dies Irae» hat die Schöpfer dieses Bieres inspiriert und so dem Bier seinen Namen verliehen.

Per Zufall entdeckt

Diese schöne schwarze Tonflasche, auf die die Worte «Dies Irae» gedruckt sind, entdeckte ich vor sechs Jahren im „Erzbierschoff“ in Winterthur. Eine kleine, aber wirklich sehr feine Bier-Bar, die es unterdessen leider nicht mehr gibt. Nach einem äusserst gelungenen Team-Event wollten die letzten zwei Mitarbeiter*innen immer noch nicht nach Hause. Nur noch einen richtig schönen «Absacker», so zu sagen zur Feier des Tages. Das war, neben einer Kollegin, natürlich meine Wenigkeit. Wir liessen uns beraten und uns wurde das «Dies Irae» empfohlen. Wir waren begeistert. Natürlich kannten wir bereits einige Barley Wines, weshalb wir dies auch für einen krönenden Abschluss hielten. Aber diesen hier fanden wir doch wieder mal etwas anders.

Starkbier ja, aber nicht gerade extrem

„Extremes Starkbier“ steht da auf der Flasche. Sie steht, während ich diese Zeilen tippe, direkt neben mir. Allerdings waren seine 10,9 Volumenprozent für Kenner damals schon nicht mehr so extrem. Das „Samichlaus Bier“ zum Beispiel hatte schon immer 15% und heute beginnen gute Barley Wines gerade mal bei zehn Umdrehungen. Wir schenkten also ein, rochen daran, nippten daran und genossen die Flasche. Uns hat sie so gut gefallen, dass wir uns direkt eine 6er-Kiste bestellten und teilten. Tage, oder vielleicht Wochen später, als ich es zum zweiten Mal probierte, war ich immer noch so überzeugt davon, dass ich beschloss, das «Dies Irae» ins Drinks of the World Sortiment aufzunehmen.

Übrigens ist die Geschichte des Bieres etwa so spannend, wie das Bier selber.

DIES IRAE – DER HYMNUS

„Dies Irae ist der Anfang eines mittelalterlichen Hymnus vom Jüngsten Gericht. In der römischen Liturgie wurde er früher als Sequenz der Totenmesse gesungen. Von vielen Komponisten vertont, gilt die Version von Mozart als die bekannteste. Wolfgang Amadeus Mozart starb am 5. Dezember 1791.“

Diese einleitende Beschreibung steht auf dem liebevoll drangebundenen und versiegelten Zettel am Bier und gibt einen kurzen Eindruck, wovon sich die Schöpfer des Bieres inspirieren liessen. Des Weiteren steht da:

DIES IRAE – DAS BIER

„Dies Irae ist ein extremes Starkbier (Barley Wine), handwerklich gebraut im Brauhaus Gusswerk in Salzburg. Seine Zutaten: Österreichische Bio-Spezialmalze, Summit-, Cascade- und Bio-Hopfen aus dem Yakima-Valley in den USA und eine doppelte Gärführung aus unter- und obergäriger Spezialhefe. Fruchtig im Antrunk, unterlegt von feinen Bittermandeln, kommt der Genuss gewaltig auf der Zunge. Töne von Grapefruit mischen sich harmonisch in den elegant-kräftigen Körper. Geniessen sie Dies Irae als Aperitif oder Digestif am besten bei ca. 12°C und aus dem Weinglas. Es eignet sich aber auch bestens zur weiteren Lagerung und geschmacklichen Reifung im Bockbierkeller. Sie werden überrascht sein, wie sich Dies Irae im Laufe der Zeit entwickeln kann.“

Mein Bierkeller bietet einige Überraschungen

Wie auf dem einen Bild zu erkennen ist, habe ich mich an diesen Rat gehalten und einige Flaschen in meinem Bierkeller eingelagert. Und am letzten Team Event habe ich dann, wieder zur Feier des Tages, eine Flasche mit Jahrgang 2013 aufgemacht.  Leider wären zwei zum Abschluss eines zugegebenermassen ziemlich ausgiebigen Degustationsabends zu viel gewesen. Deshalb mussten wir, schon fast gezwungenermassen, auf einen Direktvergleich zu einem jüngeren Jahrgang verzichten. Aber dieses eine wurde mindestens stilecht degustiert, zum Requiem von Mozart natürlich.

Bier- und Musik-Pairing

Das war schlichtweg das perfekte «Beer- and Music-Pairing». Das solltest du unbedingt auch mal probieren. Und welcher Sound passt zu welchem Bier? Einfach ausprobieren oder etwas Geduld, denn in einem späteren Blog-Beitrag werde ich mich dann dem Thema «Music-Pairing» widmen.

Aber jetzt widme ich mich erstmal der Klassik. Natürlich mit einem Barley Wine. Ein geruhsames Prost für heute.

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