(Craft)bier-Awards gibt es unterdessen an jeder Ecke. Leider gibt es wirklich zu viele davon, so dass dieses ganze Award-Gedöns unter den Biernerds gar nicht mehr so richtig ernst genommen wird. Dafür werden von den übrigen Interessierten gewisse Awards zu ernst genommen, was ehrlich gesagt schnell passieren kann, wenn man nicht genau dahinter blickt. Wenn zum Beispiel ein Award vom Brauerei-Verband des Landes ausgerichtet und juriert wird, sollte man es nicht überbewerten. Denn wenn stinknormale Biere bekannter Marken einen Award abräumen, dann kann es mit der Bedeutung des Awards nicht weit her sein. Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn Schweizer Biere an international renommierten Awards etwas abräumen…
Diese drei Awards sind, unter anderem, ernst zu nehmen
Aber welches sind denn nun diese ernst zu nehmenden Awards? Nun dazu haben, wie bei so ziemlich jedem Thema, verschiedene Leute verschiedene Meinungen. Aber für mich zum Beispiel sind das die folgenden drei Awards: Die „World Beer Awards“, der „European Beer Star“ sowie der „Meininger’s international Craft Beer Award“. Anhand letzterem möchte ich meine folgenden Beispiele aufführen. Nicht, weil woanders von der Schweiz nichts gewonnen würde, ganz im Gegenteil. Die Kleinbrauerei „Sudwerk“ hat zum Beispiel bereits vor acht Jahren einen Preis am European Beer Star geholt für ihr „Pacific Pioneer Porter“. Nein, sondern weil ich das „Meininger’s CRAFT“-Magazin im Abo habe und weil man ja schliesslich bei einem Award anfangen muss. Übrigens erscheint dieses Magazin bloss viermal im Jahr. Los geht’s nach einem kurzen Einschub…
Die Schweiz bringt auch extrem gute Biere hervor
Kurzer Einschub – warum widme ich mich diesem Thema überhaupt? Weil vielen Leuten zwar bewusst ist, dass wir sehr viele Brauereien haben in der Schweiz, aber nicht so ganz, dass die zum Teil auch wirklich richtig gute Biere brauen. Oft hört man sogar den Satz „Gar nicht schlecht für ein Schweizer Bier.“ Das nervt mich ehrlich gesagt schon etwas, denn es suggeriert, dass Biere aus der Schweiz generell eher nicht so gut sind. Das ist natürlich völliger Quatsch. In jedem Land gibt es extrem gute und relativ schlechte Biere. Aber widmen wir uns nun endlich mal den extrem guten:
Das sind die Award-Gewinner 2019 und 2020 aus der Schweiz
Meiningers Craft Beer Award 2019: Eingereicht wurden 1‘229 Biere aus 31 Ländern. Die unabhängige Jury besteht aus 90 Brauern, Biersommeliers und Sensorik-Experten aus 13 Ländern. Die Auszeichnungen sind Platin, Gold und Silber. Silber lasse ich mal weg.
Mit Gold ausgezeichnet wurden Biere von folgenden Schweizer Brauereien:
- Euelbräu
- Lägerebräu
- Burgdorfer Bier
- Einhorn Bräu
- Seebueb (zweimal)
- Falken (zweimal)
- Schützengarten (gleich dreimal)
- Doppelleu Boxer (ebenfalls dreimal)
Und Platin holte sich…
Doppelleu Boxer. Und das sogar gleich zweimal. Aufgrund der vielen Preise gewann Doppelleu Boxer dann gar noch den Award „Beste Brauerei International“ Na, wenn das mal nichts ist.
Und auch dieses Jahr sah es gut aus. Auch wenn „coronabedingt“ weniger Biere eingereicht wurden, nämlich „nur“ 872, konnten die Schweizer Brauereien ihr Ergebnis vom Vorjahr sogar noch übertreffen.
Gold gab es für:
- Einhorn
- NordSud
- Burgdorfer
- Seebueb
- Noxx
- Falken (2x)
- Doppelleu Boxer (4x)
Und Platin holten:
- Appenzeller
- Doppelleu
- Schützengarten (gleich zweimal)
Von diesen Bieren wurden diejenigen von Appenzeller und Schützengarten (gleich beide) als allerbestes der jeweiligen Kategorie gekürt. Dem Rum-Bock von Schützengarten wurde sogar der Award „Craft Beer des Jahres“ zuteil. Also das Beste aller eingereichten Biere!
Die Schweiz ist und bleibt ein Bierland
Also, das alles finde ich schon sehr beachtlich. Ich weiss, es wird jetzt den einen oder anderen geben, der das wieder kleinzureden versucht. Leute die darauf hinweisen, dass pro Kategorie ja nicht bloss je ein Bier mit Silber, Gold oder Platin ausgezeichnet wird, sondern gleich mehrere. Ja schon klar. Aber ausgezeichnet wird halt nur, was den hohen Qualitätsanforderungen entspricht. Aber die Leistung, als Land direkt hinter Deutschland zu stehen, was die Anzahl der prämierten Biere angeht, also noch vor ausgewiesenen Bierländern wie Tschechien zum Beispiel, oder Belgien, das ist bestimmt eine Leistung. Auch als beste Brauerei oder als bestes Bier der Veranstaltung prämiert zu werden, das ist ganz bestimmt etwas, worauf man stolz sein kann. Die Schweiz ist ein Bierland und zwar eines, das es problemlos mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen kann.
Darauf ein Schweizer Bier!
Prost.