Hallo und herzlich willkommen zur bereits im letzten Teil angekündigten Fortsetzung unseres kleinen Craft-Bier-ABC. Wir starten diesmal beim Buchstaben L. Es geht wieder querfeldein und wir steigen direkt, ohne Vorgeplänkel und weitere Umschweife, ein:
L wie Leidenschaft
Ja, die Leidenschaft gutes, ja aussergewöhnliches Bier brauen zu wollen, das ist das was Craft-Bier-Brauer antreibt. Ein Bier zu brauen, wie man es nicht bei einer grossen, industriellen Brauerei findet. Ja, man schmeckt einem Bier an, ob es mit Leidenschaft gebraut wurde, oder nicht. (Man hätte hier auch problemlos „L wie Liebe“ schreiben können.)
M wie Maische
Als Maische wird der Mix aus Malzschrot und Wasser bezeichnet, der den Brauprozess einläutet. Beim Brauen wird die Maische im nächsten Schritt erhitzt, damit die Stärke in Maltrose umgewandelt wird, die dann wiederum von der Hefe in Alkohol umgewandelt wird.
N wie naturtrüb
Bei naturtrüben Bieren, wird zumindest ein Teil der Hefe in der Flasche gelassen, was dem Bier ein besonderes Aroma verleiht. Die bekanntesten unfiltrierten Biere sind natürlich die deutschen Weizenbiere, aber auch Kellerbiere, bzw. Zwickel sind klassische Vertreter dieser Art. Die Hefe gibt dem Bier noch ein gewisses Etwas mit.
O wie obergärig
Die drei Brauarten habe ich bereits in diesem Artikel über die Hefe detailliert beschrieben. Typische obergärige Bierstiele sind Weizen, alle Arten von Ales, Stout, Gose, Berliner Weisse oder Barley Wine. Eher untypisch: Das Kölsch. Alle Bierstile schön nach Ober-, Unter-, und Spontangärigkeit findest du in unserem Bierrad.
P wie Pilsen
Nach dieser böhmischen Stadt ist der Bierstil Pils, bzw. Pils(e)ner, in der Schweiz auch Spezial, benannt. Dieser Bierstil ist der in Deutschland am meistverkaufte. Es lässt sich geschmacklich ein Unterschied zwischen einem Pils im deutschen und einem Pils im böhmischen, also tschechischen Stil ausmachen.
Q wie Quadrupel
Das Quadrupel ist ein wenig bekannter, malzbetonter, belgischer Bier-Stil, der schwere, komplexe und aromatische Biere hervorbringt. Der Alkoholgehalt liegt bei 9 – 13%. Somit läuft dieser Stil unter der Rubrik „Genussbiere“ und sei an dieser Stelle einfach mal als Geheimtipp in die Runde geworfen. ?
R wie Reinheitsgebot
Das deutsche Reinheitsgebot hat nicht, wie oft fälschlicherweise vermutet, mit der Qualität zu tun. Es besagt lediglich, dass nichts anderes als Wasser, Hopfen und Gerstenmalz darin enthalten sein darf. (Dieses Gesetz ist so alt, dass man die Hefe noch nicht einmal kannte. Die ist heute trotzdem erlaubt. ?)
S wie Spontangärung
Neben ober- und untergärig, die dritte und meiner Meinung nach, interessanteste Art Bier vergären zu lassen. Siehe auch „Obergärig“ und lies bei Interesse den Artikel über die Hefe.
T wie Tag des Bieres
Der internationale Tag des Bieres findet jährlich am ersten Freitag im August statt. Der Tag des Schweizer Bieres am letzten Freitag im April. Und der Tag des deutschen Bieres immer am 23. April. Noch mehr Bier-Feiertage gefällig?
24. Januar: Beer Can Appreciation Day (Tag der Bierdose), 1. März: Tag des Bieres in Island, 7. April: Tag des Bieres in den USA, 15. Juni: Tag des englischen Bieres, Erster Donnerstag im August IPA-Day, 20. September: Sour Beer-Day, 30. September: Tag des österreichischen Bieres. 9. Oktober: Bier-und-Pizza-Tag und am ersten Donnerstag im November ist Stout-Day. Yay!
U wie untergärig
Siehe obergärig
V wie Vielfalt
Hach, ich liebe einfach die schier unendliche Vielfalt, die die Craft-Bier-Szene für uns bereithält. Nichts scheint unmöglich, alles erlaubt. Hier habe ich der Vielfalt sogar schon einmal einen eigenen Artikel gewidmet.
W wie Würze
Die Würze ist das, was entsteht, wenn die Maische vom Brauwasser, in dem das Malz eingeweicht wurde, getrennt wird. Relativ unspektakulär, aber mir viel nichts Besseres ein mit W. ?
X wie Xanthohumol
Ein natürlicher Bestandteil des Hopfens, nämlich. Und du dachtest bestimmt, ich finde nichts mit X. Stimmt’s? ?
Z wie Zwickel
Der Zwickel ist der kleine Hahn am Lagertank, aus dem der Brauer die Bierprobe entnimmt. Danach ist auch der ziemlich leckere Bierstil, auch bekannt als Kellerbier, benannt.
So, das war’s fürs Erste mit unserem kleinen Craft-Bier-ABC. Vielleicht gibt es einmal eine Neuauflage mit weiteren Begriffen. Es fiel mir hier stellenweise schon schwer mich pro Buchstaben für einen Begriff zu entscheiden und genauso schwer fällt es mir jetzt, mich für ein Feierabendbier zu entscheiden…
Cheers!