Naja, eigentlich kann man dieses super einfache, super leckere Rezept nicht wirklich „Kochen“ nennen. Deshalb heisst der Titel ja auch „für Faule“. Aber du kannst dich ja an den Herd stellen, wenn du das kochbegleitende Craft-Bier öffnest, damit doch ein klein wenig Kochfeeling aufkommt. Falls du dir nicht sicher bist, was genau mit „kochbegleitendes Craft-Bier“ gemeint ist (schäm dich), hier kurz die Erklärung. Wenn mit Craft-Bier gekocht wird, braucht es immer zwei Biere. Das erste Bier, das sogenannte „Finger-Weg-Bier“ brauchst du zur Herstellung des Kochrezeptes. Das zweite, und fast noch wichtigere Bier, ist das „kochbegleitende Craft-Bier“, welches dich in die richtige Stimmung versetzt und dem Kochen einen würdigen Rahmen verleiht. Kurz, die Erfrischung während dem Kochen, denn eine trockene Kehle in der Küche ist nie gut.
Home-Office bringt neue Ideen
Mir ist aufgefallen, dass vielen Leuten so langsam langweilig wird zu Hause und sie lustigerweise jetzt plötzlich mit Dingen anfangen, die sie vorher nicht getan haben. Körpertraining ohne Geräte ist zum Beispiel so ein Ding oder eben, sie beginnen zu kochen. Beides sehr sinnvolle Tätigkeiten, wie ich finde, die sich bestimmt auch auf die Gesundheit auswirken und auf jeden Fall zu begrüssen sind. Allerdings würden nur wenige die Motivation für ein 90minütiges Training oder einen Viergänger, für den man einen halben Tag in der Küche stehen muss, aufbringen. Das Ganze soll ja auch noch etwas Spass machen. Deshalb habe ich mich heute für ein sehr einfaches und trotzdem sehr leckeres Dessert-Rezept entschieden.
Kochen mit Bier ist einfach
Generell ist es gar nicht so schwierig, mit Bier zu kochen, vorausgesetzt man beachtet die folgenden zwei Regeln: Erstens ist es wichtig, beim kochbegleitenden Bier Mass zu halten. Zweitens sollte die Dose, das Glas oder die Flasche zwar in Reichweite sein, aber gleichzeitig auch genügend Abstand zum Kochplatz haben, da man es sonst verschütten könnte.
Wenn das Bier ins Essen kommt
Soll Craft-Bier aber Bestandteil des Menus sein, dann kann man einfach mal überall den Rotwein durch ein kräftiges, dunkles Bier ersetzen. Schwarzbier eignet sich immer gut. Aber auch ein Stout oder Imperial Stout. Gerichte mit Weisswein funktionieren super, wenn man ihn durch ein Lambic oder eine Geuze ersetzt. Ein Geuze im Fondue schmeckt meiner Meinung nach sogar besser als Weisswein. Dann natürlich unbedingt auch als Essensbegleiter das verwendete Bier dazu servieren. Ein paar Rezepte für Bierkochkunst von meinem Kollegen Mich findest du hier.
So, nun aber ab zu unserem Dessert
Das Rezept gilt für 2 Personen – Ich würde zur Sicherheit aber lieber etwas mehr machen… 😉
Du brauchst dazu 2 Portionenbecher oder einen grossen Sojajoghurt, (Bitte, jetzt nicht „Pfui-Bäh“ denken. Vom Geschmack her sind die erfahrungsgemäss besser als Nature-Milchjoghurt, zudem wird das ja noch gepimpt.) 2 EL Kakaopulver (Nicht zu verwechseln mit Schokoladenpulver – Reiner Kakao ist viel intensiver im Geschmack und du brauchst zudem nur einen Bruchteil von der Menge, die du mit Schokoladenpulver brauchen würdest) und 2 EL Ahornsirup oder Agavendicksaft. Das wird nun gut miteinander verrührt. Nun gibst du eine Schicht Tiefkühl-Himbeeren, die du aber erst angetaut hast in zwei grosse Gläser, je eine Schicht Knuspermüesli darüberstreuen und das Schoggijoghurt darüber geben. Jetzt wieder erst Himbeeren und dann Knuspermüesli drüber. So und jetzt kommts: Das Bier. Je nach Geschmack ein Scotch Ale oder imperial Stout vorsichtig dem Rand entlang darüber giessen. Ich persönlich nehme sehr gerne das Belhaven Wee Heavy oder irgendein gutes imperial Stout. Guinness kommt allerdings auch sehr gut. Dabei darf das Bier ausnahmsweise auch mal kalt sein.Und – auch ganz wichtig: Bitte nur wenig von dem edlen Saft verwenden. Ansonsten schmeckt der ganze Dessert nach Bier und das wollen wir ja nicht. Dezent dosiert verleiht es allerdings dem Ganzen das gewisse Etwas. Die karamell-schokoladigen Aromen harmonieren und die sanfte Bittere steuert schön der Süsse entgegen.
Die Kombination ist einfach perfekt. Viel Spass damit!
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt
Auch bei den Desserts gilt: Fantasie ist alles. Fantasie und Experimentierfreudigkeit. So habe ich bei einem Tiramisu einmal einfach den Amaretto durch ein Kriek ersetzt und fertig war das Bieramisu. So und weil das Rezept so einfach war und ich daher noch etwas Platz habe hier, teile ich mit euch noch schnell das einfachste, sauleckere Rezept, das ich neulich irgendwo im Netz entdeckt habe. Seit ich das probiert habe, bin ich ein Riesen-Fan. (ist jetzt halt wieder mal Off Topic, weil ohne Bier, aber es ist einfach zu lecker, um es nicht hier zu teilen:
Der Snickers-Milchshake
Für 3 Gläser (also 1 Portion) gibst du die folgenden Zutaten in den Mixer:
2 gefrorene Bananen, 2 Datteln, 1EL Kakaopulver, 1EL Erdnussbutter, 5dl Mandelmilch (Bei Bedarf noch eine Hand voll Eiswürfel. Mixen bis das ganze schön cremig ist. Fertig.
Ohne Bier zwar, denn dieses Rezept lässt auch keinen Spielraum für Fantasie und Experimentierfreudigkeit zu, aber das musst du wirklich ausprobieren.
Und für die, die mit Süssem generell nicht so viel anfangen können, gibt es jetzt noch 3 Tipps von Bieren, die man sehr gut anstelle eines Desserts trinken kann:
1. Das Belhavens 90/~ Wee Heavy. Das im ersten Rezept bereits erwähnte Scotch Ale (Wee Heavy ist zwar genau genommen ein eigener Bierstil, aber einfach ein etwas stärker eingebrautes Scotch Ale) bringt eine schöne Malzsüsse mit, sowie Noten von Dörrfrüchten.
2. Das „Sweet Baby Jesus“ von Du Claw. Ein Chocolate Peanut Butter Porter. Also wenn das mal nicht der perfekte Ersatz für den Snickers Shake ist, dann weiss ich auch nicht…
3. Störtebeker’s Hanse Porter. Vielleicht das Süsseste, von den Dreien. Aber wunderbar caramellig. Einfach ein perfektes Dessert-Bier.
So, ich hoffe, dass ich dich etwas inspiriert habe und wünsche dir „Än Guetä“.
Bleibt gesund. Und: Prost.