Beer and Film Pairing 2

Einen wunderschönen guten Tag liebe Leserin, lieber Leser. Ich habe an dieser Stelle schon öfter erklärt, dass es nicht nur beim Essen wichtig ist, dass man sich das passende Bier dazu aussucht, beziehungsweise, dass diverse äussere Umstände Einfluss darauf haben können, wie uns ein Bier schmeckt. Man sollte also im Restaurant nicht nur einfach „E Stange bitte“ bestellen, sondern danach fragen, was für Biere der Laden denn so führe und dann entsprechend dem Angebot kurz überlegen, welches Bier nun am besten zu der aktuellen Situation passt. Dementsprechend ist es bestimmt auch nicht verkehrt, zu Hause im Kühlschrank und im Keller eine Auswahl an diversen Stilen bereitstehen zu haben. Hier habe ich schon Vorschläge für Musik- und Bier-Pairings abgegeben sowie an dieser Stelle schon ein Film- und Bier-Pairing. Nun folgt dessen zweiter Teil

 

Action und Pils

Hach ja, Action-Kracher. Welches Genre verbindet man mehr mit Kino? (Na gut, Sci-Fi vielleicht. Eventuell kommt das ja mal in einem möglichen dritten Teil) Und welches Bier verbindet man am ehesten mit Kino? Richtig: Lager. Und mache ich es mir wirklich so einfach? Richtig: Nein. Das soll jetzt nicht heissen, dass ein gutes Lager nicht auch ganz toll zu einem Action-Streifen passen würde, aber ich habe tatsächlich noch etwas Besseres: Ein deutsches Pils. Pils ist dem Lager gar nicht mal so unähnlich, in Deutschland ist es der mit Abstand am meistgetrunkene Bierstil. Also wie hierzulande Lager. Es ist einfach noch einen Tick herber, härter sozusagen. Keine Ahnung, aber ich hatte, als ich mir dieses Pairing aussuchte folgendes Bild im Kopf: Bruce Willis der übrigens deutsche Wurzeln hat) in irgendeinem Teil der „Stirb langsam“-Pentalogie blut- und ölverschmiert, schweissgebadet, ausser Atem… Jetzt ein Bier. Was würde er sich holen? Ich glaube ja, ein schönes, kaltes Dosen-Becks.

 

Drama und Faro oder Flanders Red Ale

An ein Film-Bier-Pairing kann man auf unterschiedliche Weise herangehen, als eher unkonventionell würde ich die folgende bezeichnen: Das Gegenteil des Dramas ist doch die Komödie. Und was habe ich dazu für ein Bier empfohlen? Wahrscheinlich ein Sauerbier. Schnell checken, richtig, Sauerbier, Glück gehabt, das Gegenteil von einem Sauerbier? Ein süsses Bier. Aber Quatsch, das funktioniert nicht. Wie soll ein Pastry-Stout oder ein Bananenbier bitte schön zu einem Drama passen? Also weiter überlegt, was gibt es für Biere, die süss, aber nicht zu süss sind? Und weder schwer noch fruchtig? Na klar: Ein Faro! Spontanvergoren aber mit Kandiszucker nachgesüsst. Perfekt. Je nach persönlichem Geschmack vielleicht noch besser könnte ein Flanders Red passen. Dieses ist ebenfalls süsslich, jedoch scheint die Säure noch ein bisschen mehr durch, was die Tragik des Filmes eventuell noch ein wenig unterstreicht. Wer sich diesbezüglich nicht ganz sicher ist, möge einfach mal beide Bierstile ausprobieren.

 

Musical und Session IPA

So, nun muss die Stimmung wieder etwas rauf: Ein Musical kommt im Regelfall leichtfüssig und locker daher. Beschwingt und fröhlich. Da wäre es wohl eher unpassend, sich für einen Bock, ein Stout oder einen Barley Wine zu entscheiden. Natürlich kann man bei einem Pairing ruhig auch etwas gegensteuern, dann sollte das Eine allerdings die Charakteristiken des Anders durch den Kontrast unterstreichen, bzw. hervorheben, was sich in diesem Fall allerdings eher als ein schwierigeres Unterfangen herausstellen dürfte. Wir entscheiden uns also für die Pairing-Variante „begleitend“ und wählen ein Session IPA. Leicht und beschwingt tänzelt es an unserem Gaumen entlang und bringt eine schöne leichte Fruchtigkeit mit. Es ist ein Bier, dass man gut geniessen kann, von dem man aber auch gut zwei hintereinander verträgt, wie bei einem guten Musical (z.B. „Blues Brothers“ und danach „Little Shop of Horrors“, die Version von 1982 – einfach mal so als kleinen Insider-Tipp). Und noch was Gutes: Ein Session IPA passt auch super zu Pop Corn.

 

Am Ende entscheidet, auf was man Lust hat

An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass Jede und Jeder natürlich trinken soll, worauf sie oder er Lust hat, allerdings macht es schon Spass, sich etwas darüber Gedanken zu machen, was man wozu trinkt. So kommt einer meiner Mitarbeiter, seit er den Blog-Eintrag zum Bierpairing mit Musik gelesen hat, regelmässig zu mir und erzählt mir voller Freude, wenn er sich wieder einmal schön in Ruhe ein komplettes Album durchgehört und dazu ein ganz bestimmtes Bier genossen hat. Das höre ich mir dann immer sehr gerne an und lasse mich wiederum selbst inspirieren.

Ich wünsche einen ganz schönen Rest des Tages. Freue dich auf dein Film-Bier, was immer es auch sein wird.

Cheers

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