Ein Hoch auf die Weihnachtsbiere!

Ja, ich weiss, ich habe in meinem letzten Beitrag etwas anderes versprochen, aber an besagtem Abend hatte ich plötzlich doch keine Lust mehr auf ein altes, gelagertes Bier, sondern eher auf etwas Frisches und so habe ich mir einfach wieder mal ein ganz normales Lagerbier gegönnt. Denn ich habe gute Lager wieder richtig zu schätzen gelernt, aber das habe ich ja bereits an anderer Stelle ausgeführt.

Endlich – die Weihnachtsbiere sind da

Zurück aus dem Home Office und wieder im Laden war dann die Freude gross. Die Weihnachtsbiere sind da! Auf diese Biere freuen sich Angestellte und Kund*innen jedes Jahr wie Kinder auf das neue Lego-Technik. (Spielen Kinder heutzutage eigentlich noch mit Lego-Technik? – Egal) Was wird neu dabei sein? Ist das Leevike von Pöhjala wieder dabei? Und das Xocovieza? Oh ja, das Xocovieza. Kommt, lasst uns probieren (erst am Feierabend natürlich) hopp hopp. Na klar, da bin ich sofort dabei. Wir sind zu dritt und wollen deshalb zusammen drei Biere direkt probieren. Ein paar kaufen wir dann noch, um sie später in Ruhe zu Hause zu geniessen. Ein kleines Programm zusammenzustellen fällt verdammt schwer. Einerseits würde man natürlich am liebsten gleich alle neuen Biere testen, andererseits aber doch auch gleich einen Liebling geniessen, immerhin musste man ja fast ein Jahr lang darauf warten. Nach langen und reiflichen Überlegungen, kamen wir zu folgender Auswahl:

Zum Einstieg das „Leevike“ von Pöhjala

Das erste und bis heute einzige Weihnachts-Sauerbier des Sortimentes. Das bekamen wir letztes oder vorletztes Jahr zum erstenmal rein und es wurde gleich ein Liebling der gesammten Belegschaft. Mit einem Sauerbier in eine Degu zu starten macht natürlich immer Spass. Dieses hier ist weich, mild und kommt mit einem, für ein Weihnachtsbier eher untypischen schlanken Körper und einem Alkoholvolumen von 5,5% daher. Es ist extrem harmonisch, mit einer angenehmen, dezenten Malznote im Hintergrund. Das Bier ist relativ dezent gewürzt und die Noten von Zimt, Nelke, Orangenschalen und Hibiskus sind wunderschön eingebunden. Leicht und sehr süffig.

Zum Hauptgang von de Molen das „Warm & Knus“

Ein Neues Bier, an das wir alle hohe Ansprüche stellten – das Warm & Knus. Hatte doch noch keiner von uns jemals ein Bier dieser Brauerei, das er nicht absolut gemocht hätte. Und was soll ich sagen, unsere Erwartungen wurden vollends erfüllt. Dieses Imperial Brown Ale bringt alles mit, was man sich von einem Winterbier wünscht. Einen kräftigen (7,9%) aber dennoch weichen Körper mit einem richtig samtig-seidenen Mundgefühl. Die Röstmalz-Aromen harmonieren perfekt mit der leichten Caramell-Süsse und Noten von Feigen, Pflaumen und Gewürzen schwingen im Hintergrund mit. Dieses Bier macht definitiv Spass und ist mit seinen Fr. 4.40 der absolute Preis/Leistungs-Knaller.

Als Dessert das legendäre „Xocovieza“ von Stone

Noch so ein Bier, auf das sich alle wie verrückt freuen. Das Xocovieza ist eine olfaktorische Bombe, die dann am Gaumen explodiert. Während dem Brauprozess, nebst den gängigen Zutaten, wurde folgendes beigegeben: Laktose, Kakao, Kaffee, Chili, Zimt, Vanille und Muskatnuss. Und genau das alles schmeckt man raus und noch viele weitere Aromen. Das ganze bei satten 8.1% Volumen Alkohol. Das ist wahrlich das, was man auf englisch einen „Winter Warmer“ nennt. Und von den ganzen Aromen her natürlich alles, was man von einem Weihnachtsbier erwartet, nämlich nicht nur einfach eine leicht stärker eingebraute Version eines gängigen Bieres, sondern auch eines, das tatsächlich auch etwas nach Weihnachten schmeckt.

Deshalb sind Weihnachtsbiere so beliebt

Unsere kleine Weihnachtsbier-Degu war also ein voller Erfolg. Ich möchte noch ein paar Worte dazu verlieren, weshalb wir hier alle so verrückt auf die Weihnachtsbiere sind: Sie sind einfach verdammt lecker. So einfach ist das. Und sie passen halt so perfekt in die weihnachtliche Jahreszeit. Etwas dunkler, etwas schwerer, etwas malziger. Im Gegensatz zu den Sommerbieren nichts leichtes, erfrischendes, sondern etwas, das gemacht ist zum langsam trinken und zum geniessen. Und dazu kommt natürlich auch der Aspekt, dass sie streng limitiert sind. Von den meisten dieser Biere bekommen wir nur kleine Mengen, die dann leider auch recht schnell wieder weg sind, was manche Leute dazu verleitet ein wenig zu hamstern, was ich ehrlich gesagt selbst auch tue. Von besonders leckeren Weihnachtsbieren kaufe ich nämlich auch ein paar auf Reserve und stelle sie mir in den Keller. Denn ganz ehrlich, ich kann so etwas auch sehr gut unter dem Jahr geniessen. Auch im Sommer erlebe ich Momente, in denen ich Lust auf etwas ganz Besonderes habe, auf etwas, das ich schön gemütlich auf meiner Gartenbank aus einem Rotweinkelch trinken und mir dabei den Sonnenungtergang anschauen kann.

In diesem Sinne, lass dich vom anstehenden Weihnachtsrummel nicht stressen und falls doch, weisst du jetzt ja, wie du wieder schön runter kommen kannst.

Cheers

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